Review

Nisennenmondai

#NA

On-U Sound • 2016

Reissue des Jahres 2023

Reduktion muss nicht weniger bedeuten. Das Trio Nisennenmondai demonstriert das auf seinem Album „#N/A“ mit einer Konsequenz, die bestens geeignet ist, heftiges Ohrenschlackern und hypnotische Entrückungszustände hervorzurufen. Ihr Albumtitel, zu lesen als Abkürzung für „Nisennenmondai with Adrian Sherwood“, gibt die Richtung vor: Schlagzeugerin Sayaka Himeno, Bassistin Yuri Zaikawa und die Gitarristin Masako Takada haben sich diesmal vertrauensvoll an Adrian Sherwood gewandt, um ihre minimalistischen Noise-Krautrock-Epen mit einigen Prisen Hall und Echo verfeinern zu lassen. Die Musikerinnen aus Tokio gehen mit seeehr langem Atem an die Sache, lassen sich für ihre Stücke schon mal 16 Minuten Zeit, damit sich ihr repetitiver, scheinbar variationsfreier Ansatz so richtig entfalten kann. Oft registriert man erst im Rückblick, was für eine Vielfalt an winzigen Nuancen und Details dabei den Gehörkanal passiert haben. Adrian Sherwood übrigens hielt seinen Anteil an der Studioproduktion so gering wie möglich. Genügt ja, dass sein Mixer an den richtigen Stellen zum Einsatz kam. Dafür ließ er die Effekte bei den zwei abschließenden Live-Nummern »A« und »B-1« um so entfesselter spielen. Und gibt sich so als gleichberechtigter Mitmusiker zu erkennen. Großartige Begegnung!

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