Seit fast anderthalb Jahrzehnten begeistert der chilenisch-amerikanische Produzent und Komponist Nicolas Jaar Musikfans mit seiner berauschenden intellektuellen Version von Electronica. Mit Einflüssen aus Ambient, Minimal Techno und mehr sowie Singer-Songwriter-Musik und Rock hat sich Jaar zu einem der markantesten Produzenten elektronischer Musik der 2010er Jahre und darüber hinaus entwickelt. Seinem Stil treu bleibend, hat er eine weitere Reihe tief eindringlicher, eigenwilliger und wunderschöner elektronischer Musik veröffentlicht, die nur von ihm stammen kann. Sie erscheint in Form von »Piedras 1&2«, einem Set aus zwei Alben, die ursprünglich als Soundtrack für ein Hörspiel konzipiert waren, aber auch für sich allein als ganzheitliches Hörerlebnis hervorragend funktionieren.
Die Musik symbolisiert die Idee, dass Erinnerungen, Wahrheit und Identität in den Grenzbereichen des Lebens existieren – in den nicht greifbaren Lücken und Grauzonen zwischen den Dingen. Stücke wie »Cangilón« verbinden Ambient-Texturen, gefundene Klänge und sanfte Melodien mit Jaars sonorem spanischem Gesang. Auf beiden Alben schafft er gekonnt ein Klangerlebnis, das den Hörer von Momenten unheimlicher Ruhe zu spärlichen, aber treibenden, beatgetriebenen Stücken wie »Agua pa fantasmas« führt. Die Kompositionen existieren in ihren eigenen Grenzbereichen zwischen Licht und Schatten, zwischen Beats und umgebender Ruhe, zwischen Lärm und Melodie. Jaar ist ein wahrer moderner Meister der elektronischen Komposition, und alte und neue Fans sollten sich dieses detaillierte und beeindruckende Doppelalbum nicht entgehen lassen.
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Kolumne
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Bericht
Piedras 1 & 2
