Review World Music

Ngozi Family

Heavy Connection

Now-Again • 1978

Es war ein ganz eigener Sound, der in den 1970er Jahren aus Sambia kam: rau, aber funky, mit schweren Fuzz-Gitarren, kräftigen Tritten auf das Wahwah-Pedal und rebellischen Texten. Die Grundzüge der Musik erinnerten an frühe Hardrock-Bands wie Blue Cheer oder Black Sabbath, aber auch an die Rolling Stones oder Cream, wobei die afrikanischen Wurzeln kaum zu überhören waren. Zamrock, wie der Stil getauft wurde, starb so schnell, wie er zum Sprachrohr einer Generation geworden war. Eine schwere Wirtschaftskrise und die Aids-Epidemie setzten der Szene ein Ende.

Die Band des Sängers und Gitarristen Paul Ngozi aus Lusaka zählte in den Siebzigern und frühen Achtzigern zu den produktivsten Gruppen Sambias. »Heavy Connection« der Ngozi Family erschien 1978 mit Chrissy »Zebby« Tembo (Schlagzeug und Gesang) und dem Bassisten Tommy Mwale. Abgesehen von einer limitierten Neuauflage im Jahr 2017 gab es bisher nur die natürlich sehr seltene Originalpressung des Albums. Zu hören ist der Sound, den sie schon auf den Vorgängeralben kultiviert haben: heavy, aber immer mit einem luftigen Rhythmusfundament, rau, aber auf den Punkt. Und weil Kontext natürlich alles ist, gibt es zum Album ein großes, achtseitiges Booklet mit Fotos, Texten und so weiter.