Die Aufnahmen zu diesen beiden im Sommer 1977 entstandenen Alben, mussten über 35 Jahre als Staubfänger in den Regalen der legendären Bell Studios verbleiben, ehe sie sich, durch die Initiative des Tontechnikers Malcolm Addey, einer ihrer Qualität adäquaten Publikation erfreuen konnten. Dafür verantwortlich ist das Label Guinness, das eines der vielen dieser Dekade war, welche zwecks Steuerhinterziehung Veröffentlichungen zum Schein produzierten, um schwarze Zahlen schreiben zu können. Hätte man, wie bei den aus dieser Formation hervorgegangenen R&B-Überfliegern Atlantic Starr, auf ein Label wie A&M Records zählen können, wäre mit Sicherheit ein ähnlicher Erfolg eingetreten. Mit der spirituellen Freiheit eines Sly Stone und der stilistischen Bandbreite, wie man sie von Bands wie Gonzalez oder The Meters gewohnt ist, spiegelt ein jeder Track ein immenses Potential wider. Immerhin wird diesem nun aber, wenn auch sehr spät, Rechenschaft getan und beweist wie Qualität dem Zahn der Zeit trotzen kann und früher oder später den Weg ans Licht findet. Und so vieler Definitionen und Festlegungen man sich auch behelfen kann, um auszumachen, was gut oder schlecht ist, so wird hier mal wieder gezeigt, dass es doch eigentlich nur auf eines ankommt. Und das ist nicht die Frage nach dem »was?«, sondern dem »wie?«. Jede Musik, die gut gespielt ist, ist gut. Und die von Newban war für weit mehr bestimmt, als nur einer posthumen Würdigung in Form einer Wiederveröffentlichung.
Newban / Newban 2