Review

New Regency Orchestra

New Regency Orchestra

Mr Bongo • 2024

Wie so viele andere Projekte aus London, die seit 2011 für Furore gesorgt und die Musikszene nachhaltig geprägt haben, ist auch dieses Album des New Regency Orchestra ein Produkt des Total Refreshment Centers (TRC). Dieser Kreativ-Hub, der als Live-Location im Londoner Stadtteil Hackney begann und sich mittlerweile zu einem der wichtigsten Tonstudios der Welt entwickelt hat, ist für die Szene der britischen Hauptstadt Treffpunkt, Austauschort und Abenteuerspielplatz zugleich. Das 18-köpfige New Regency Orchestra ist nicht nur ein Produkt des TRC, sondern auch das Brainchild seines aus Paris stammenden Leiters Lex Blondin.

Dieser macht mit seinen Mitmusiker:innen eine Zeitreise in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, als Puerto Ricaner:innen und Kubaner:innen einen signifikanten Teil der Jazzszene ausmachten: Irgendwo zwischen Cab Calloways »Minnie The Moocher« und den afro-kubanischen Ausflügen eines Dizzie Gillespies – an der Seite der Szenegrößen Mongo Santamaria und Chano Pozo – fliegt diese Nuyorican-Fantasie durch den aktuellen Latin-Jazz mit dem Potenzial, eine neue Welle auszulösen. Das würde gut zum Total Refreshment Centre passen!