Review Jazz R&B und Soul

Nautilus

Virtual Insanity / The World Is A Ghetto

Urban Discos • 2023

In nicht einmal zehn Minuten Spielzeit beweisen die Japaner von Nautilus auf ihrer Single zu »Virtual Insanity«, dass sie eine der derzeit spannendsten Groove-Einheiten dieses Planeten sind. Jazz, Soul, Rock und Funk verschmelzen bei ihnen zu einem individuellen Sound, den vor allem sein Rhythmus antreibt. Dahingehend ähnelt ihr Ansatz dem Original von Jamiroquai, allerdings nehmen sie dem Song seine lässige Tiefe, sondern investieren dies in Geschwindigkeit. Mehr Ekstase, weniger Eigenbrötlerei. Mizuki Kamata, die in dem Stück singt, und die Harmonien des Pianos verleihen dem Cover schlussendlich seinen poppigen Unterton. Auf der B-Seite geht es mit dem Cover von »The World Is A Ghetto« instrumental und zurückgedrehter zu. Den zehnminütigen Track der US-Band War kochen Nautilus runter auf knapp vier Minuten – und der Song lässt sich in seinem neuen kompakten Format kaum noch erkennen. Groove und Bass sind drin, aber das Ausufernde, die Wechsel in den Akzenten klammern Nautilus fast komplett aus. Während »Virtual Insanity« extrovertiert nach vorne geht, dreht sich dieser Song in sich ein. Und trotzdem ist es unverkennbar der Sound von Nautilus, gerade bei diesen beiden Coverversionen.