Den Dichter hat er verloren, jetzt heißt Mustafa the Poet nur noch Mustafa. Er kommt aus der heißen Gegend von Toronto, hat mit Mitte zwanzig schon ein paar Brüder verloren und könnte jetzt gemütlich Gangster-Rap machen. Aber, Problem: Mustafa hat sich in jungen Jahren der kanadischen Triade um Justin Bieber, Drake und Weeknd verschrieben. Die haben zusammen so viel Street Cred wie sein linker Zeigefinger, aber ziemlich viel Erfolg. Also dachte er sich: Warum sinnlos 16er verballern, wenn man die Grillz auch in, sagen wir, leiseren Tönen zeigen kann?
Mustafa braucht nämlich keine Bretter. Er säuselt über Streicher, und manchmal klingt das, als hätte Sufjan Stevens eine Platte für Tracy Chapman produziert. Das ist nie falsch, schließlich ist bald wieder Weihnachten. Und da mag man diesen füßelnden Fickifickifolk besonders gern. Außerdem gibt es auf »Dunya« neben Clairo und Rosalía noch ein paar highrollende Telefonkontakte. Es ist zwar nicht Justin. Aber Nicolas Jaar hört man gerne. Zum Schluss legt Mustafa seinen Wikipedia-Eintrag aus. Bevor ihn feuilletonistische Freischreiber bis zur Unkenntlichkeit zerpflücken.
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