Review

Múm

Early Birds

Morr Music • 2012

Reissue des Jahres 2023

Ohne Sigur Rós hätte doch nie jemand reingehört. Zur gleichen Zeit wie Islands Vorzeigeband bekamen auch múm einen gehörigen Aufmerksamkeitsschub vor ein paar Jahren. Doch die gemeinsame Herkunft aus Island und komische Striche über Vokalen sorgen noch lange nicht für einen gemeinsamen musikalischen Nenner. Zwar hatte jeder bei múm auch sofort seine Elfen und das Kopfkino zur Hand, aber dem Sound kam man damit nur bedingt näher. Nach dem Abgang von Kristín Anna Valtýsdóttir kamen múm mit ihrem fünften Album endgültig in der Ursuppe der klanglichen Landschaftsmalerei an. Nun folgt mit »Early Birds« drei Jahre später eine Sammlung von Raritäten, die teilweise von Vinyl-Kleinstauflagen und Kassetten stammen. »múm spilar la la la« arbeitet sich mühsam über Gitarre und Keyboard an einer Melodie ab. So fahrig wie sich mancher Titel in der Tracklist liest, so verspult und ausufernd sind die Ansätze der meisten Songs. Selten bleiben einzelne Nummern greifbar oder begeistern. Experimente wie »Insert Coin«, die in IDM abtauchen, mögen zwar interessant für die Chronistenpflicht sein, aber wirklichen Mehrwert für das Spektrum von múm als Band mit Künstlern hat das nicht. Knapp 73 Minuten ziehen wie leichte Puffreis-Wölkchen an einem vorbei. Wer sich vielleicht noch einmal an die Zeiten zurückerinnern möchte, in denen múm noch aufregend waren, sollte zu den frühen Alben greifen. Von Elfen im Kopfkino ist auf »Early Birds« dafür eher wenig zu sehen.

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