19 Minuten pisst Folk-Doomerin Chelsea Wolfe auf den Verstärker, 19 Minuten verschmiert Freundin Jess Growrie auf der Hi-Hat Scheiße, um sich in der Basstrommel mit anderen Körpersäften ein Gebräu anzumischen, dass zur »Self-Surgery«, zur Eigenbehandlung nach abgesägten Suspension-Ritualen in Lack-und-Leder-Lokalen taugt. Mrs. Piss nennt sich die Kombo Wolfe/Gowrie – das ist konsequent und zerfickt mit Stoner-Grunge-Sludge-Metal zerbrechliche Männerherzen, als stünde Kathleen Hann abwechselnd für Lightning Bolt und Nine Inch Nails hinterm Mikro, um ihre Seele aus dem Leib zu kotzen. Dazu kommen Bässe, die so tief grummeln, dass einem der Fetzen um die Nase pfeift, während die Riffs mit Springerstiefeln über den Asphalt schleifen und alles niedermähen, was sich in den Weg stellt. Die Stücke machen keine Gefangenen und keine Umwege. 2-Minuten-30-Songs, im Stehen gepisst, wenn’s länger dauert (»Knelt«), dann aus Gründen, die in keinem Fäkalwörterbuch zu finden sind. »Self-Surgery« ist Goth ist Punk ist Hardcore. Ein Album, dass die kollektive Gesamtscheiße des Jahres einfängt, absticht, vierteilt und auf dem Scheiterhaufen verheizt.
Warhaus
Karaoke Moon
Play It Again Sam