Der Film »Wrong Cops« erzählt von einer Polizistengruppe, die aus Langeweile beginnt, sich mit Drogenverkauf und anderen »Einsätzen« die zu Zeit zu vertrieben – ein gewohnt unkonventionelles Terrain, was der Regisseur Quentin Dupiex auch mit seinen nicht minder verdrehten Insider-Klassikern wie etwa »Rubber« auf die Leinwand trug. Als Mr. Oizo hat der Pariser ebenfalls keinen Sinn für Konventionen und so präsentiert sich sein für »Wrong Cops« produzierter Soundtrack abermals als musikalische Fleischwolf-Offenbarung zwischen Tanzflur und Hirnschlag. Freunde des Disco-Dadaismus lecken schon die Fettflecken von den Wänden bei dem Namen des Mannes, der seine Ableton-Sessions gerne nach Zufallsprinzip arrangiert. Die 21 Synth- und Sample-Sägeblätter stottern, disharmonisieren und wahnwitzen epileptisch mit dem Preset-Presslufthammer gegen Spiegelkugel und Gummizelle. Musik ist hier kein Genuss, sondern eine Herausforderung – quasi jene Antithese, die auch der dazugehörige Film mit seinem verdrehten Gut/Böse-Verhältnis kommuniziert. Das Dumme an Soundtracks ist, dass sie in der Regel weder einem eigenständigen musikalischen Konzept unterliegen, noch eine zufriedenstellende Bewertung erhalten können, ohne den Film gesehen zu haben. Das Dumme an Soundtracks von Mr. Oizo ist zudem, dass diese einfach nur anstrengen wollen – vor wie hinter der Kamera. Am Ende der Spielzeit von »Wrong Cops (Best Of)« steht man zwar fasziniert, aber irgendwie ratlos vor diesem Brainstorming-Skizzen aus Funk, House und Schwachsinn. Warum hier die Stücke vom 2012er »Stade 3« nach kostenlosem Download und Vinyl-Release ein drittes Mal verwurstet werden, wird aber auch kein Polizeiverhör aufklären können.
Wrong Cops (Best Of)