Auf seinen Liedern geht es um »den Krieg in sich selbst, dem Kampf von Vernunft gegen Emotion«. Dem ist, was den Inhalt der »Omnipotenz in D-Moll« angeht, eigentlich nichts hinzuzufügen. In 20 Anspielpunkten präsentiert der Leipziger Feuerspucker haufenweise lyrisches Genie, gewürzt mit ebensoviel Wahnsinn. In Tracks wie »Assiklatsche« oder »Wunderschöner Tag« erzählt Dilemma ebenso brutale wie morbide Geschichten. Allein der Verlauf seines Geldscheinsongs »Fuffie« mit Damion Davis ist mir etwas zu berechenbar. Darüber hinaus gibt der Leipziger Rappanzer jedem Schrank »Bretter wie Einlegeböden« und zertrümmert jeden Gegner am Mic mit Sprüchen dank derer jeder Dorfrapper beim Battle im lokalen Jugendzentrum die Krone für Dekaden verteidigen dürfte. An seinem Stil hat der Leipziger weiter gefeilt, die druckvoll-atemlosen Stakkatoflows hat er um einige Reimkombos erweitert. Somit gerät die Omnipotenz in dieser Hinsicht den Vorgängeralben gegenüber deutlich verbessert. Bei der Präsentation seiner »Omnipotenz in D-Moll« wird Dilemma ebenso von seinem Leipziger Umfeld (Lun, Choleriker und Desert D) wie auch überregional (Lakmann One, Mike Fiction, V.Mann und Damion Davis) und sogar international (Goretex) unterstützt. Nicht nur deshalb nehme ich Raps Freischärler, die Sache mit der Allmacht sofort ab. Großes Album für 2008 – vielleicht sogar ein Stück Deutschrapgeschichte in der Mache.
Omnipotenz in D-Moll HHV Bundle