Es gibt Alben, die die Fähigkeit besitzen, die unterschiedlichsten Settings akustisch zu untermalen und dabei Moment und Musik in perfektem Einklang zu wiegen. Dabei geht es insbesondere um Gefühle, die mit der richtigen klanglichen Finesse bespielt werden. Vielleicht ist das die unbestreitbare Kunst des Jazz, vielleicht aber auch einfach Misha Panfilov mit seinem neuesten Release. »In Focus« ist genau solch ein Album, das wie ein von dutzenden Instrumentalen Klängen bewegter Fluss voranschreitet und dabei die Gefühle in jenem Moment des Hörens akustisch berührt. Der aus Estland stammende Musiker bewies mit vergangenen Produktionen bereits sein Talent für mitreißende Jazz-Melodik, die er nun auf »In Focus« abermals zum Ausdruck bringt. Die 14 Tracks entfalten ein breites Spektrum rhythmischer Vielfalt. Dezent und behutsam und dennoch mit resoluter Entschlossenheit über die nächsten Tonfolgen, kreiert Misha Panfilov eine Symbiose aus jazztypischer Improvisation und bewusster Schaffens-Systematik. Dazu kommen vertraute Retro-Sounds, auf denen Misha Panfilov elektronische Akzente setzt und die sich eben deshalb irgendwie neu anfühlen. So sind es Beats und Synths, die der Platte schließlich ihren Groove verleihen. »In Focus« entstand im Rahmen des finnischen Plattenlabels »Jazzaggression« und dessen »New Library Series«. Es ist das dritte Album dieses genreübergreifenden Katalogs, dem sich Misha Panfilov wunderbar mit klanglichen neu-alt Kontrasten fügt.
In Focus