They call it aci(eee)d. Nach der Wiederentdeckung der Rolandschen Rhythmusmaschinen mit den Seriennummern 707 fortfolgende, war die Rückkehr (im großen Stil) der säurebadenden Funktionsbox 303 ein weiteres flächendeckendes Phänomen der vergangenen Jahre. Auch auf Mikkel Meyer neuer EP »Diamonds« spielt sie eine übergeordnete Rolle. Vier Tracks, vier mal Acid. Stets schwelt sie im Hintergrund, tweakt mal mehr, mal weniger bedächtig unter und über den melodiösen Technotracks und lockeren Grooves voller verträumter Flächen, prägnanter Synthakkorde und dezenter Rhytmik. Das ist aber leider auch genau das Problem dieser EP. Dort wo die stimmigen Tracks gerade etwas Luft und Raum zur Entfaltung ihrer sanften Grundstimmung bräuchten, da grätscht die 303 oftmals dazwischen, raubt die Aufmerksamkeit und oszilliert eigenwillig vor sich hin. Das ist natürlich Mittel zum Zweck, schließlich geht Mikkel Meyer bei der Wahl seiner weiteren Bausätze ähnlich populistisch vor. Von denen geht im besten Fall (»Simili«) aber eine schwebende Eleganz aus und hat wie im Falle des Schlusstracks »Fake« durchaus Hitpotential. Beim nächsten Mal bitte weniger Acid, dann klappt es vielleicht mit dem Dream House Revival.
Mikkel Metal
Cassini/Mazurski 12"
Tartelet