Der Opener hat es in sich. Erst kreischen einen aus endloser Stille vereinzelt malträtierte Gitarrensaiten ins Gesicht und man weiß nicht, in welchem Wahnsinn man sich jetzt wieder verlaufen hat. Dann bricht plötzlich das Inferno aus und brennt minutenlang die Gehörwindungen aus. Eine Reinigung par excellence. Seit 1993 hebt Mika Vainio bereits die tieferen Erdschichten elektronischer Musik aus dem Dunkel und zerstückelt sie zu Ambient, Drone, Minimal und Noise. Als eine Hälfte des Duos Panasonic (später Pan Sonic) ist er bereits Legende. Fennesz, Autechres Sean Booth und Suicide-Sängerin Alan Vega experimentierten schon an seiner Seite. Doch seien wir ehrlich: 18 Jahre experimentell und genial sein, hält niemand durch. Selbst Aphex Twin hat die Hoffnung längst an den Nagel gehangen. Viele andere brauchten weitaus weniger Zeit. Es ist dennoch enttäuschend, dass nach dem fulminanten viertelstündigen Martyrium des Openers In Silence A Scream Takes A Heart die Spannung gänzlich zusammen bricht. Wildes Gitarren-Geschrammel, verstaubte Industrial Beats, ein paar Filterschreie füllen die übrigen neun Titel zu beliebig, um wirklich an Größe denken zu lassen.
Life (...It Eats You Up)