Gut zwei Jahre nach der formidablen ersten EP melden sich Mieux mit einem weiteren Mehrtracker auf dem kleinen Kölner Imprint Up My Alley zurück. Was für Alben gilt, das gilt häufig auch für EPs, so denn ist die zweite dann auch die schwierige. Mieux wissen das, haben sie noch auf dem Erstlingswerk noch auf prominente Wortbeiträge gesetzt, gilt es jetzt den Übergang zur reinen Instrumentalplatte zu meistern, kurze Vocalschnipsel zählen ja nicht. Vorneweg: Das gelingt bravourös. »Greek« gebietet den Einstieg mit spärlich eingesetzten Drums, deren Schlagzahl sich rasch akkumuliert, je mehr die schweren Synths die fluffige Melodie unterwandern. Weiter gehts mit »Guns«, dem man gewiss nicht absprechen kann, sich ein wenig von Africa Hitech inspiriert zu haben, das dann mit seinen schnittigen Kicks und dem HiHat-Gewitter die kurzgelooptem, vielfach modulierte Synth in beeindruckender Manier gen Wahnsinn treibt. Chapeau, die Herren. Der dritte Track, »Pearls«, schraubt die Drehzahl wieder etwas herunter, kann aber mit seiner naiven 16-Bit-Melodie nicht die Eleganz halten, die der Titel zu bieten gerierte. Macht nicht, denn da schafft der letzte Track »Risiko« Abhilfe, der mit gerader Bassdrum jenseits der 130 BPM ein Feld betritt, das Jacques Greene vor drei Jahren leider wieder verlassen hat. Euphorisches Vocalschnipsel, das vorsichtig um die Instrumentalisierung gebaut ist, bis zum Break abwartet und dann neuen Anlauf nimmt, wenn der Track zum Klimax ansetzt. Der hier ist für die Peak Time. Tolle EP!
Neufant