Review

Memotone & Soosh

Memoosh

Project: Mooncircle • 2014

Kollaborationsalben haben doch immer einen Nachteil: Irgendwer kommt zu kurz. Das zumindest gilt für »Memoosh« aber nicht. Denn die beiden Producer William Yates und Soroosh Khavari pflegen sowieso einen ähnlichen Ansatz in ihrem Sound, wenn auch der eine mit dem Kopf in den Wolken und der andere mit den Füßen auf Beton. Daher wundert es nicht, dass Project Mooncircle die Idee für ein gemeinsames Album anbrachte. Über acht Wochenenden verteilt über ein Jahr trafen sich die beiden Musiker, das Ergebnis: »Memoosh«, zwölf Tracks, die irgendwie alle einen unterschiedlichen Ansatz haben, sich letztendlich aber von Memotone und Soosh in ein passendes Konstrukt bauen ließen. Auf das sphärische »Pale Fire« kann hier dann auch der Drum’n’Bass von »First Avenue« folgen, das tut sich nichts. Langsam sackt »September Snore« dahin, alles immer mit ein wenig Instrumenten verpackt, hier ein Beat, da ein Effekt, Schleife drum, fertig. Und das lässt »Memoosh« zwischenzeitlich ein wenig in der Beliebigkeit verschwinden, »Singing Mountain« lässt nur Fragezeichen zurück, ebenso »The Building With Blue Eyes«. In »This Hush« kommen dann noch ein paar Vocals hinzu. Die beiden Musiker loten hier aus, wie ihre Ideen zusammenpassen, wie sie was in Gang bringen. Ein großes Konzept gibt es nicht, ein paar Dinge bleiben einfach nur Skizzen und rauschen vorbei, alles ohne wirklichen Nachhall. Verträumter GlitchHop, der nicht schmerzt und irgendwie außen spielt. Das hat eben dann keinen Nachteil. Viel riskiert wird aber auch nicht.