MD Pallavi und Andi Otto trafen sich einst am Theater und eigentlich wäre damit schon genug gesagt. Der Pingipung-Mitbetreiber nämlich ermöglicht es der der in Hindustani-Musik geschulten Schauspielerin und Regisseurin auf dem gemeinsamen Debütalbum, sich als Sängerin zu inszenieren, als handle sich bei dem rhythmisch-musikalischen Grundgerüst um Bühnenbretter. »Songs for Broken Ships« folgt auf einige verstreute Zusammenarbeiten und ermöglicht es dem über die Distanz zwischen Bangalor und Hamburg arbeitenden Duo, eine eigene Ästhetik auszuprägen. Dabei steht Pallavis in Kannada gesungenen Lyrics nicht im Fokus, obwohl die Musik ihre rhythmische Performance eher begleitet, unterstreicht und akzentuiert, anstatt selbst den Ton anzugeben. Andi Ottos potenziell sparsam instrumentierte und doch klanglich reichhaltige Kompositionen bewegen sich bis auf einige discoide bis houseige Ausnahmen im Downtempo-Bereich, schaffen mit immer unterschiedlichen Mitteln – bauchige Kontrabassklänge hier, grelle Synthies dort, bisweilen beides – neue Szenerien, in denen MD Pallavi sich auf nicht minder verschiedentliche Arten wieder und wieder entfalten kann. Kein Stück klingt so wie dasselbe und das gesamte Album doch nach nur diesen beiden.
Songs For Broken Ships