Review Klassik

Max Richter

From Sleep

Deutsche Grammophon • 2015

»From Sleep« ist Max Richters einstündige Version seiner eigentlich acht Stunden dauernden Komposition »Sleep«. Der englische Komponist bezeichnet dieses Musikstück selbst als sein »persönliches Wiegenlied für eine hektische Welt«. Diesem kürzeren Stück soll aufmerksam zugehört werden, während die Langversion tatsächlich dazu gemacht ist, um sie beim Schlafen zu hören. Sieben Auszüge aus dem Werk bietet »From Sleep«, eingespielt mit dem American Contemporary Music Ensemble mit zwei Geigen und zwei Celli sowie Max Richter an Klavier, Synthesizer und Orgel sowie der Sopranistin Grace Davidson. Die zwischen fünf und zwölf Minuten langen Stücke mäandern total entspannt voran, bewegen sich nur kaum und wirken dadurch hypnotisierend und absolut beruhigend. Durch weiche große Hallräume, lang gehaltene Töne und zeitlupenartige musikalische Veränderungen klingen die sieben Neo-Klassik-Tracks wie in Echtzeit gespielte akustische Ambient-Loops. Einen »Pause-Knopf für das tägliche Leben« nennt Max Richter diese Musik. Und der funktioniert hier durch den verstärkten Einsatz tiefer, die Tiefschlafphase fördernde Bassklänge und mesmerisierend repetitive melodische Wiederholungen ganz wunderbar.