Review

Masayoshi Fujita & Jan Jelinek

Schaum

Faitiche • 2016

»Schaum«: Toller Titel für die zweite Zusammenkunft von Masayoshi Fujita und Jan Jelinek Vor sechs Jahren hatten die beiden schon »Bird, Lake, Objects« auf Faitiche Jelineks Label, herausgebracht. Dazwischen liegen diverse gemeinsame internationale Konzerte des Vibraphonisten Masayoshi Fujita mit dem Elektroniker Jan Jelinek, bei denen sie ihr Duo-Spiel weiterentwickeln konnten, dies und das probieren, manches verfeinern. Fujita spielt sein Instrument ja nicht bloß mit Schlegeln, sondern legt etwa eine ganze Reihe an Objekten auf die Metallstäbe, um den Klang des Vibraphons zu variieren. Diesmal braucht es aber eine ganze Weile, bis man überhaupt etwas vom Vibraphon hört. Dichte Elektronik-Loops schäumen gleich zu Beginn ans Ohr, und man muss sich schon ein wenig konzentrieren, um zu merken, dass da auch Fujita mit am Werk ist. So gründlich hat ihn Jelinek in seine langsam quellenden Klangblasen eingehüllt. Diese Dichte, die Jelinek ziemlich passend »tropisch« nennt – schwül klingt es fast durchgehend –, ist aber keine Konstante des Albums, sondern wird immer wieder aufgelockert, lässt Fujita oft genug in den Vordergrund treten – und sei es, damit Jelinek daraus neue Loops zaubert. Traum-Musik, die ihre Schäume höchst effektiv ins Spiel bringen versteht – und deren Schichten ihr Geheimnis nie ganz preisgeben.