Als Mark McGuire im letzten Jahr seinen Ausstieg bei Emeralds bekanntgab, der Supergroup einer die Traditionen von Krautrock im Sound wiederbelebenden, gerade in den USA ausgeprägten Szene, war der Zerfall der Gruppe nahezu besiegelt. Deswegen eine Träne verdrücken, musste man dann aber doch nicht, denn inzwischen hatten die einzelnen Bandmitglieder (neben Mark McGuire noch John Elliott und Steve Hauschildt) sehr beachtliche Soloveröffentlichungen vorgelegt. Teilweise haben sie dabei gezeigt, dass sie losgelöst vom Gruppenzwang sogar noch befreiter aufzuspielen in der Lage waren. Mark McGuire hat dabei seine Kunst, Melodien und Klänge aus Gitarren und Synthesizers zueinander in Beziehung zu setzen und in schwindelige Höhen zu loopen perfektioniert. Der Musiker aus Cleveland, Ohio agiert dabei stets an der Schwelle zur Kosmischen Musik, sein träumerisches Gitarrenspiel steht in der Nachfolge von Manuel Göttsching bei Ash Ra Temple, die Synthesizerarbeit geht Richtung Tangerine Dreams »No Man’s Land« Das hat sich auch auf »Along the Way«, seinem Debüt für das Plattenlabel Dead Oceans nicht verändert. Und doch ist diesmal einiges anders. Mark McGuire will es diesmal wissen und so schichtet der Musiker diesmal nicht nur die Sounds aufeinander, sondern auch nebeneinander. Soll heißen: Bislang ist Mark McGuire der Esoterik-Falle aus dem Weg gegangen, in der schon so manche New Age-Musik gelaufen ist. Diesmal tappt er mitten hinein. Stellt man sich die Musik von Mark McGuire als ein mit Wasser gefülltes Glas vor, in der die Füllmenge gut austariert ist, so gießt der Musiker diesmal fröhlich nach. Zum Beispiel »The War of Consciousness«: der gut austarierten Menge des Synthesizer-Gitarre-Gemisches werden diesmal zuerst elektronische Sounds beigegeben, deren Leichtigkeit noch für keine Irritationen sorgen; es folgt dann der schwere Pathos eines Klaviers, gespielt mit der romantischen Geste eines Richard Claydermann oder Rondo Veneziano; dem werden noch Streicher imitierende Synths hinzugefügt (nur Blasinstrumente imitierende Synths sind noch schlimmer!); und wieso dann nicht auch gleich – wenn man schon mal dabei ist – das ganze noch mit ein paar Beats hinterlegen? Eine rhetorische Frage. – Ich möchte trotzdem antworten: Weil es schmerzt! Dass »Along The Way« letzten Endes immer noch ein annehmbares Album werden konnte, ist einzig dem ausgeprägten musikalischen Gespür von Mark McGuire zuzuschreiben. Den einfachen Lehrsatz, das Weniger mehr sei, sollte er zukünftig dennoch wieder stärker beherzigen.
Along The Way