Bei deutlich über 30 Grad Hitze kann man keinem Menschen anstrengende Musik zumuten. Es steht sogar zu befürchten, dass schnelle, stark synkopierte Rhythmen, schrille Frequenzen oder heftige Dissonanzen bei Vorliegen ungünstiger physischer Dispositionen gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Doch selbst wenn man über hinreichend Resilienz verfügt, um akustischer Aggression standzuhalten, lässt sich nicht bestreiten, dass manche Musik für tropische Temperaturen besser geeignet ist als andere. Der englische Produzent Mark Barrott, der diverse Stationen von Berlin bis Uruguay zurücklegte und dessen Wohnort inzwischen die Insel Ibiza ist, macht nach einer frühen Drum’n’Bass-Phase seit einigen Jahren zuverlässig mit sehr gut abgehangenen balearischen Klängen von sich hören. Auch auf seiner EP »Travelling Music« bleibt Mark Barrott seinem arpeggiengestützten Entspannungsansatz bei gemäßigtem Tempo weiter treu. Gerade im Titeltrack sorgt das diskrete Vermischen verschiedener Synthesizerflächen für konstante, zugleich unaufgeregte Bewegung. Ideal für Reisen ohne äußerliche Ortsveränderung. Und zu »Arcade Scene« kann man, wenn man möchte, ein ganz klein wenig tanzen. Gerade mal so viel, dass man dabei noch ein gut gefülltes Cocktailglas in der Hand halten kann, ohne den Inhalt zu verschütten.
Travelling Music