Wer Marco Shuttle auf Instagram folgt, kennt die Reiselust des italienischen DJs und Produzenten mit Wohnsitz Berlin. Er ist kein Künstler, der zu Gigs einfliegt und gleich wieder abreist. Er erkundet die Länder, die er bereist, sucht Kontakt zur lokalen Kultur – stets begleitet von einem Aufnahmegerät, um akustische Tagebücher zu führen. Besonders häufig zieht es ihn in die Regenwälder Südamerikas. Diese bilden das Fundament für sein viertes Album »Sonidos y Modulaciones de la Selva«. »Die Amazonasregion in Kolumbien war eine unschätzbare Quelle musikalisch-visueller und spiritueller Inspiration«, erklärt Shuttle. »Sonidos…« sei sein Versuch, die Magie des Regenwaldes einzufangen – das Ergebnis tagelanger Feldaufnahmen und Abenteuer im Dschungel.
Das Album besteht aus zwei epischen, jeweils über 20 Minuten langen Seiten. Sie verweben Naturklänge mit Drones, subtilen Percussions und analogen Synthesizerflächen. Eine düstere Klangreise, der trotz ihrer Schwere eine melodische Kraft innewohnt. Immer präsent: der Dschungel. Seine Tiere, seine Pflanzen – als klangliche Geisterwesen, die sich besonders bei hoher Lautstärke entfalten. Stellenweise erinnert die Atmosphäre an den Zauber der legendären »Heart of the Forest – The Music of the Baka Forest People of Southeast Cameroon«-Aufnahmen von 1993. Immer allgegenwärtig der Dschungel, die Klänge seiner Tiere und Pflanzen, die den Hörer besonders bei lautem Konsum packend in die Tiefen eines magischen Drone-Urwalds hineinziehen

Marco Shuttle