Mit einer Pop-Attitüde wie der von Hot Chip, einem außerordentlichen Gefühl für epische Song-Mikrokosmen und einem vielseitigen Händchen für die richtigen Techno- und House-Momente bezaubert Mano Le Tough mit »Changing Days«. Unter starkem Einsatz der eigenen Stimme präsentiert sich das Debütalbum als stimmiges und atmosphärisches Album, das konzeptionell alle Kriterien einer Longplayer-Dramaturgie erfüllt und weitaus mehr ist als eine bloße Aneinanderreihung bereits getätigter Produktionen. Während die erste Hälfte melancholische Elektropop-Momente (wie das in der Tat verträumte »Dreaming Youth« oder das teils verfrickelte »Cannibalizeq) verarbeitet, lässt einen das Album gerade zum Ende hin – die Songs werden repetitiver und legen den Pop-Schleier ab – nicht mehr los. Respektvoll und zurückgenommen zitiert Mano Le Tough aus seinen Einflüssen – mal zugänglicherer, mal kruderer Pop – so dass man als Zuhörer hier und da ganz zu Recht meint, den einen oder anderen Song wiederzuerkennen. Mit Songs wie »Please«, die 80s-Pop huldigen und gleichzeitig mit einer so fetten Portion Soul um die Ecke kommen, kann man dann auch nachvollziehen, warum der Ire zuletzt so hoch gehandelt wird.
Changing Days