»Er war eine Kuh« bedeutet – wenn man mehreren Übersetzungsmaschinen vertraut – nichts anderes als der Albumtitel »Yakhal’ Inkomo«. Mangels Zulu-Kenntnissen müssen wir das einfach für bare Münze nehmen und von da aus versuchen, einen Bogen zu schlagen zu dem wunderbaren Hard-Bop, den wir auf Winston Mankunkus Platte hören dürfen. Spätestens seit Gilles Peterson, der große britische Jazz-Radio-Impresario, das Werk des als Winston Ngozi geborenen Südafrikaners gewürdigt hat, verzehren sich die Heads nach diesem Meisterwerk des afrikanischen Jazz. Man kann sogar noch weiter gehen: Diese Platte steht ihren Mann zwischen John Coltranes Platten vor 1961 und dem Werk von Horace Silver. Beiden widmet der Alt- und Tenorsaxofonist ein Stück bzw. eine Interpretation. »Bessie’s Blues«, von Coltrane einst zu Ehren von Bessie Smith geschrieben, wird mit einigem Nachdruck intoniert; vor allem der Bandleader selbst überzeugt hier mit zielsicheren Slides, an denen auch Papa Trane seine Freude gehabt hätte. Im Mittelpunkt sollten jedoch die Eigenkreationen Winston Ngozis auf der A-Seite stehen, die den großen Vorbildern in nichts nachstehen. Nicht nur für Fans des perfekt gespielten Hard-Bop, sondern auch für Jazz-Einsteiger. Auch wenn es auf der Platte gar nicht um eine Kuh geht.
Yakhal' Inkomo Deluxe Edition