Review

Mall Grab

Alone

Shall Not Fade • 2015

Die Karriere von Jordon Alexander ist dieser Tage wohl eine typische: Irgendein Hansel aus dem Nirgendwo (hier: Australien) haut auf einem jungen Label eine tolle EP heraus, ist plötzlich überall (hier: Internet) bekannt und fünf Monate später ist der Name (hier: Mall Grab) bereits zum festen Diskursinventar geworden. Dabei ist es schwierig zu bestimmen, was im Jahr drei nach Outsider House und zwei Jahre, nachdem Lobster Theremin das Staffelholz in Sachen Lo-Fi-Ästhetik nahm, eigentlich so besonders machte. Deren Patina-lastigen, bisweilen lasziven Sound nämlich kanalisiert Alexander unter seinem Mall Grab-Pseudonym. Seine Musik zwischen warmen Deep House-Referenzen und Galcher Lustwerk-Understatement macht auf seiner dritten EP »Alone« zumindest gar nichts mehr neu. Stattdessen nähert sich Alexander mit den vier Tracks vom Outsider-Standpunkt Deep House-Klischees an, mit denen er nicht wie noch zuvor auf seiner großartigen »Elegy«-EP bricht, sondern die er vielmehr reproduziert und stattdessen lieber ein bisschen an den Reglern spielt. Mall Grab steht für ein merkwürdiges Sounddesign, das sich 2015 immer stärker zum Konsens ausgeprägt hat und das auf einer Club-Anlage eigentlich zum Scheitern verurteilt ist. Der Titeltrack alleine ist kratzig mit Distortion belegt, ständig geistern Stimmfetzen durch den Mix und die Kicks klingen über alle vier Stücke seltsam dumpf und weit entfernt. Vielleicht macht das eben eine typische Karriere dieser Tage aus: Die Verweigerung gegenüber den üblichen Diktaten der Dance Music. Jordon Alexander hat die allerdings schon überzeugender vertonen können.

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Mall Grab
Alone
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