Jazz aus England macht seit einiger Zeit wieder verstärkt mit seiner nachwachsenden Generation an Musikern auf sich aufmerksam. Darunter auch das Sextett Maisha um den Schlagzeuger Jake Long, dessen bekanntestes Gesicht die Saxophonistin Nubya Garcia ist, einer der jungen Jazz-Stars von London. Ähnlich wie beim kalifornischen Kollegen Kamasi Washington hört man bei Maisha ein starkes Interesse am Spiritual Jazz der Coltranes oder Sun Ras heraus. Längere Formate gehören bei ihnen daher ebenso dazu, die fünf Nummern auf ihrem zweiten Album »There Is a Place« pendeln sich um die Zehn-Minuten-Marke ein. Bombast à la Kamasi Washington liegt den Briten jedoch fern, was schon durch die Besetzung verhindert wird – auf Verstärkung durch Chor oder Orchester verzichtet man. Und setzt stattdessen lieber auf kompakte Grooves, bei denen die Musiker stets dafür sorgen, dass ihnen genug Luft zum Atmen bleibt, ob beim Solo oder im Kollektiv. Mit diesem Ansatz erreichen sie ziemlich viel, intelligentes Zusammenspiel auf konstant hohem Niveau, dasselbe gibt für Spannung und Energie, die nie schlappmachen. Ruhige Momente mit eingeschlossen. Eine Wiederbelebung, bei der man eindeutig mehr an Gegenwart als an Vergangenheit denkt.
There Is A Place