Mac DeMarco hat schon immer kurze, simple Songs über das Leben und speziell die Liebe geschrieben. Auf diesem neuen Album hat sich zwar etwas an den Vorzeichen, aber nichts an der grundsätzlichen Ausrichtung geändert. Nach dem Umzug von New York nach Los Angeles legte Mac DeMarco die E-Gitarre zur Seite, griff stattdessen lieber zur Akustikklampfe und einigen alten Synthies, schrieb neben der Liebe vor allem über seine Familie, über das Älter-Werden, Verlust und Tod. Die zwei Songs »My Old Man« und »Watching Him Fade Away« setzen sich mit seiner offenkundig schwierigen Vater-Sohn-Beziehung auseinander und bilden gleichzeitig die Klammer um die restlichen elf Stücke. In diesen drosselt er das Tempo gehörig – außer dem fröhlich dahinhopsenden »Baby You’re Out« gibt es auf »This Old Dog« keine lupenreinen Upbeat-Nummern mehr. Das alles heißt allerdings nicht, dass es sich hier um ein komplexes, depressives Alterswerk handelt. Der Zahnlückenträger mit dem Slacker-Image kommt genauso knuffig, niedlich und kuschelig rüber wie auf dem letzten regulären Album »Salad Days«, nur schaltet er mindestens einen Gang zurück und schließt auch mit längeren, mäandernden Stücken wie »Moonlight On The River« zum West-Coast-Slacker Kurt Vile auf. Das Schunkel-Tempo vieler neuer Songs will zwar nicht so richtig zu Macs wilden Live-Shows passen, für seine individuelle Entwicklung als Musiker und auch als Mensch ist »This Old Dog« aber so nachvollziehbar wie konsequent ausgefallen.
This Old Dog Black Vinyl Edition