Wie ein verstaubter Plattenkoffer, in dem man fast in Vergessenheit geratene Schätze wiederentdeckt und sich zurückerinnert – so in etwa klingt »Rekorder«. Es ist das Album des deutschen Musikers und DJs M.RUX, auf dem er seinen musikalischen Sinn auf verschiedenste Wege entlädt. Instrumente, die er so innig spielt, dass ihre Klänge sich keinem Genre fügen. Sie klingen puristisch schön und zielen dabei wunderbar ohne verschnörkelte Theatralik direkt ins Herz. M.RUX verbindet elektronische Soundarragements mit alternativen Soul-Samples. Manche Tracks klingen mitsamt ihrer Fülle an Beats und Synthesizern nach Groove auf der Tanzfläche, andere wiederum nach Friedenspfeife und Love-, Peace-Ekstase. So schafft es der Berliner Künstler auf »Rekorder«, jegliche Aufnahmen zu archivieren, die in ihrer Eigenständigkeit eben genau den Klang des undefinierbaren, sich lösen von Mustern und des frei Seins vereinen. Ein besonders schöner Titel dieses Albums ist »Chops«. Die Sounds entpuppen sich mit jedem folgenden Klang zu einem komplexen Konstrukt aus dumpfen Bässen, flächigen Pads und konstant sprudelnden Synthmelodien. Sie klingen in sich gekehrt, fast schon introspektiv, so als würde M. Rux seine Hörerschaft auf ein meditatives Erlebnis hinsteuern. Doch nicht zu offensiv, sondern vielmehr auf eine trügerische Art, die sich hinter lebendigen Sound-Fassaden zu verstecken scheint und eben dann erst enttarnt wird, wenn sich dem Hörerlebnis vollkommen zugewandt wird.
Rekorder