Sieben Jahre sind vergangen bis Luke Vibert sich wieder in sein Alter Ego Wagon Christ verwandelt hat. Dieses seltsame Alter Ego, der zuckersüßen Samplism zelebriert – immer etwas cheesy, stets etwas verquer und definitiv 100 % funky. Wo Kinderstimmen zu Wort kommen dürfen. Wo Moog-Synthesizer die Räume füllen. Wo beschwingte Breaks den Kopf nicken lassen. 2011 befindet sich Wagon Christ noch immer auf der Suche nach retrofuturistischen HipHop, Science-Fiction-Orchesterjazz, LSD-Kinderliedern und Psychosen-Funk. Ein Großteil der 15 Titel wird von einem Potpourri an Vocal-Samples beherrscht, die im Call-&-Response-Modus das Lied anleiten oder auf dessen Eskapaden antworten. Das Gefühl, dass Wagon Christ hier Samples zum wiederholten Mal verwendet, bleibt jedoch durchweg. Alles klingt arg vertraut und an vielen Stellen überraschend vereinfacht in der Sample-Bearbeitung und Songstruktur. Als hätten The Avalanches ihr Baukasten-System untergeschoben. Bei all der Süße, all dem Spaß und den kleinen Geniestreichen wie Wake Up bringt Wagon Christ nichts Neues ins Spiel – und das Bekannte nicht sonderlich überzeugend. Aber wenigstens ist wieder alles voller Sonnenschein und der tut keinem weh.
Toomorrow