Luis ist ein Pseudonym von DJ Python, der diese Seite seines Schaffens aber eher vernachlässigt hat – bis auf eine eigenständige EP aus dem Jahr 2016 hat Brian Piñeyro kaum Nennenswertes unter diesem Namen hervorgebracht. Umso überraschender also dessen Reaktivierung, auch weil die 57. Katalognummer auf Nic Taskers Label AD 93 ihr Publikum gleich mit einer nach strikter Boards-of-Canada-Blaupause gebauten Hauntology-Trip-Hop-Nummer – ja, es gibt verhallte Kinderstimmen-Samples zu hören – begrüßt. Früher waren mehr Breaks, früher war mehr Electro, früher war die Stimmung besser. Weil aber »Schwyn« dem besten Freund (wir raten mal: ein Haustier) gewidmet ist und Freundschaft etwas unbestritten Tolles ist, hellt sich das Klangbild bald auf. Verträumter IDM wie zu Aphex Twins glücklichsten Zeiten, funkelnder Ambient, Fatima-Yamaha-Gedächtnis-Electro und dann schließlich noch von ätherischen Sounds und gewisperten Vocals umspielte Breaks zeichnen den Weg aus dem dunklen Loch hinein ins Licht nach. Das ist ein bisschen kitschig und im Einzelfall formelhaft, aber auch eben sehr sweet und wholesome. Und weil Piñeyro sowieso einer der besten Produzent*innen unserer Tage ist, sitzt sowieso jeder Ton genau dort, wo er hingehört.
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