Mit »Nootropics« haben Lower Dens in der ersten Jahreshälfte für eine kleine Überraschung gesorgt. Die Band um Jana Hunter, die schon vor Jahren zwei Alben auf Devendra Banharts Label Gnomonsong veröffentlichte, erschuf dort doomige, eine endzeitliche Stimmung in Musik übersetzende Pop-Stücke. Auf der Welle des Erfolgs reitend hat sich ihr Label Ribbon Music entschlossen, das zwei Jahre alte Debüt »Twin Hand Movement« wiederzuveröffentlichen. Ganz ohne Elektronik zeigt sich auf diesem rockiger geratenen Album noch eine etwas positiver gestimmte Seite der Band aus Baltimore, die düstere Zukunft ist jedoch vereinzelt herauszuhören. Zum einen gibt es saudreckig gespielte, aber trotzdem zuckersüße Songs wie »Hospice Gates« oder dem vor Selbstvertrauen strotzenden Closer »Two Cocks«, die chaotisch anmutenden Dream-Doom-Stücken wie »Plastic & Powder« oder dem mysteriösen »Truss Me« gegenüberstehen. Im Vergleich zum formidablen »Nootropics« zeigen sich Lower Dens auf »Twin Hand Movement« noch in einer Findungsphase teilweiser stilistischer Unentschlossenheit. Das gewaltige Potential ist allerdings bereits erkennbar.
Twin-Hand Movement