Nach ganzen 17 Jahren in Los Angeles zog Lou Barlow kürzlich nach Massachussetts. In Easthampton spielte er dann zusammen mit Justin Pizzoferrato, der vorher bereits für Dinosaur Jr. und Sonic Youth im Studio stand, in nur sechs Tagen sein drittes Soloalbum »Brace The Wave« ein. Nach Lou Barlows musikalische Großtaten der Vergangenheit mit eben Dinosaur Jr. sowie Sebadoh und Folk Implosion zeigt sein drittes Soloalbum in den letzten zehn Jahren Barlow von seiner in sich ruhenden, unaufgeregten Seite. Die erneute Rückkehr zu seinen halb-akustischen Lo-Fi-Wurzeln scheint ihn dabei zu erden und gleichzeitig auch zu immer noch interessanten Singideen zu führen. »Brace The Wave« ist ruhig, persönlich, ja intim – und erinnert dadurch an den frühen Output von Folk Implosion (vor allem an das Debüt-Mini-Album »Take A Look Inside«). Die Songs sind zwar inzwischen ausformuliert und nahezu gänzlich auf Akustikgitarren, Stimme und die ein oder andere simple Keyboard-Melodie reduziert. Drums und Percussions fungieren lediglich als Taktgeber, wenn überhaupt. Lou Barlow scheint sich seines Könnens (ebenso wie seiner Limitationen) genauestens bewusst zu sein und selbst stimmlich hat er mittlerweile sein ganz eigenes Register zwischen Nick Drake und Eddie Vedder gefunden. Natürlich könnte man jetzt anfangen und die neuen Melodien mit denen alter Barlow-Songs vergleichen – oder man genießt einfach den Moment.
Brace The Wave