Review

Lone

Levitate

R&S • 2016

Da ist er also wieder. Wie ein buntes Rave-Chamäleon klettert Lone mit seiner hyperaktiven Produktionsweise durch verschiedene elektronische Stile. Auf »Levitate« schraubt er gleich zu Beginn das Tempo auf knackige 160 Bpm hoch. Seine euphorischen Synthesizer-Melodien verstricken sich dabei im bunten Sample-Kosmos atemloser Drum’n’Bass Rhythmen der 90er Jahre. Ganz hervorragend funktioniert dies, wenn das ausgelassene Breakbeat-Chaos von »Backtail Was Heavy« gegen Ende des Tracks zu verträumten Harmonien überläuft. Seine Inspiration dafür hatte Matt Cutler wohl, als er auf Tour in New York mit Fieberträumen ans Bett gefesselt war. Mit einem rauschhaften Wechsel zwischen Ruhe und Sturm auf »Triple Helix« zeigt sich diese hitzige Herangehensweise in Bestform. Im direkten Anschluss daran stellt der treffend betitelte Track »Breeze Out« mit Ausschnitten aus einem Interview, in dem ein Jugendlicher von seinen ersten Graffiti-Erfahrungen berichtet, so etwas wie einen Wendepunkt dar. Denn in der zweiten Hälfte des Albums begibt sich Lone anscheinend zunehmend auf eine Zeitreise zurück zu seinen entspannten Electronica-Wurzeln aus »Lemurian«-Zeiten. Dieser Wechsel erscheint jedoch ein wenig abrupt, was leichte Abzüge in der B-Note nach sich zieht. Das muss man ihm dann aber auch wieder verzeihen, denn an »Levitate« kann man nichtsdestotrotz große Freude haben. Auf Tracks wie »Vapour Trail« tümmeln sich genügend Markenzeichen aus seinem Schaffen, um das Album insgesamt zu einer der variationsreichsten akustischen Unternehmungen der letzten Zeit zu machen.

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Lone
Levitate
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