Review

Llewellyn

These Days

Riotvan • 2019

Llewelyn ist ein walisischer Name. Aus einem Teil der britischen Insel also, der nicht gerade Assoziationen an Sommer und Palmen weckt. Warum der Leipziger Martin Enke, der auch als Lake People bekannt ist, gerade diesen Namen für das Projekt gewählt hat, wird daher nicht recht ersichtlich. Denn Llewelyns Trademark-Sound ist Achtziger-inspirierter, leicht discoider House. Er beschwört Sehnsüchte hinauf: Den Pacific Coast Highway entlangdüsen, im türkisfarbenen Pools plantschen, die blassen Farben eines heißen Sommertages. »These Days (Don’t Make Me Wait)« ist da keine Ausnahme. Vor allem der Titeltrack strahlt mit Piano-Akkorden, einem souligen Vocal-Sample und warmen Streicher-Synthies eine nostalgische Wehmut aus. Etwas zurückhaltender und somit Warm-up-tauglicher ist »I Wish I Could Have Seen It All«. Trotz melancholischem Tracktitel scheint die Atmosphäre gelassener. Anders als im Titeltrack klingt der Sommer schon ab. Bei »Fleshed Out« schließlich ist dieser ganz vorbei und wird zu einer angenehmen Erinnerung – es schwingt erstaunlich wenig Pathos mit. Ein bisschen fehlt das dem Track, es wird redundant. Der ganzen EP jedoch tut ein wenig Abkühlung des Gemütes gut. So wird es ein runder 3-Tracker, der mit angenehm warmen Drums und einigen herzzerreißenden Momenten punktet.