Nach seinem experimentelleren Vorgänger »Six Cups Of Rebel«, der erst im Februar dieses Jahres rausgekommen ist, hat sich Lindstrøm dazu entschlossen, gleich noch ein Album rauszuhauen. Auf »Smalhans« feiert er den fetten Disco-Sound der 80er Jahre ab und schafft es von der ersten Sekunde an, sich auf sechs neuen Tracks sofort Gehör zu verschaffen. Mit fetten Synthie-Lines packt einen die ausgesprochen rhythmische Musik direkt und man fängt an, seinen Körper zum Takt zu bewegen. Man hört sich die Platte weiter an, ist in den ersten Momenten gleich Feuer und Flamme mit den Synthesizer-Orgien, die der Norweger da produziert hat, doch schon bald merkt man, dass da was fehlt oder zu viel ist. Die Songs klingen mal nach Menü-Musik in alten Videogames, erinnern an anderer Stelle an die ähnlichen Produktionen von Rex The Dog, oder an Hochglanz-Aerobic-Videos aus dem goldenen Jahrzehnt der Synthie-Musik.
Die Songs auf Lindstrøms neuem Album sind super für den Moment, wenn man sich beim Über-die-Straße-Gehen kurz vorkommen möchte wie in einem 80s-Actionfilm, aber im eigenen Heim fällt der Genuss schwer. Die Tracks pumpen zweifellos, doch hier wiederholt sich schnell vieles. Struktur und eine klare Linie sind zwar immer noch besser als die oft gerissenen roten Fäden der Vorgänger-LP, aber es ist bedauerlich, dass mit der Idee, mit breiten Keyboard-Wänden coole Vintage-Dance-Tracks zu machen, nur die Oberfläche angekratzt wird.
Lindstrom & Prins Thomas
III
Smalltown Supersound