Seit 1993 veröffentlicht Christopher Heemann (Hirsche Nicht Aufs Sofa) auf seinem The Streamline Label nicht nur eigene Musik, sondern auch experimentell und geräuschhafte Klänge von Kollegen wie Merzbow, Keiji Haino, Nurse With Wound, William Basinski oder Jim O’Rourke. Auch von Limpe Fuchs sind hier schon zwei Alben erschienen; jener Vokalistin, Trommlerin, Pianistin und Erbauerin wundersamer Klangerzeuger, die unter anderem in den späten 1960er Jahren mit ihrem Mann Paul Fuchs die Krautrocklegende Anima betrieb und jetzt mit Christoph Heemann zusammenarbeitet. Der dritte Beteiligte, der Klangforscher und Improvisator Timo Lujik aka Af Ursin, arbeitet mit bearbeiteten akustischen Musikinstrumenten und Tonbändern, hier aber wie auch Christoph Heemann mit analogen elektronischen Instrumenten und allerlei Klangobjekten. Ihre gemeinsame musikalische Wald-Erkundung beginnt in Track 1 mit nervösen Marimbatönen und spannungsvoll gehauchter Bottleneckgitarre, führt durch insektenartige Elektronikklänge und gongartige fast kathedralenhaften Soundlächen zu Fuchs‘ improvisiertem Gesang und hüpfenden Geigentönen in die Dämmerung. In Track 2 schleichen unheimliche Tiere durch die Dunkelheit, Posaunenklänge und beschwörende Stimmen schälen sich aus dem immer intensiver und dichter werdenden Hintergrund des Waldes. Track 3 führt den Hörer in das immer bedrohlicher erscheinende Dickicht des Waldes, um schließlich aufatmend auf einer Lichtung zu enden. Spannendes Hörstück!
Macchia Forest