Kids, nehmt keine Drogen. Nehmt Lilacs & Champagne! Deren neues Album hat eine ähnliche Wirkung. Darauf heißt es: »Most beautiful thing in the world is smoking pot and fucking on the waterbed«. Mit dieser Aussage will ich mich nicht anlegen, aber das Album stimuliert auch. Das ist wieder musikalischem Mindfuck entspanntester Art. Mit Samples aus aller Welt zollen die beiden Tribut – den »musical outsiders of the past«, wie Alex Hall sagt. Aus Gitarren, maroden HipHop-Drumkits, Vocal-Samples und Papageiengegreische zeichnen Lilacs & Champagne auch auf »Danish & Blue« verschrobene Bilder. Eine LSD-Party in einer Wüstenoase, schwedische Pornodarsteller, die in der Drehpause nackt Mensch-Ärgere-Dich-Nicht spielen. Über all klappert und fiepst es; als würde jeder Snare eine brennende Synapse symbolisieren. Zu all dem instrumentellen Wahnwitz haben Lilacs & Champage alte Filmaufnahmen eingespielt – die rauschenden Aufnahmen verleihen einigen Songs den Charme eines Schundfilms aus den 60ern. Road-Trips mit dickbusigen Anhalterinnen im Stile eines Sexploitation-Films hat man hier vor dem inneren Auge, genauso wie Led Zeppelin beim Meditieren auf einem Perserteppich.
Danish & Blue