Review Rock

Lift To Experience

The Texas-Jerusalem Crossroads

Mute • 2017

Als einziges Album des Trios aus Texas erlangte »The Texas-Jerusalem Crossroads« seit seiner Veröffentlichung 2001 so etwas wie Kultstatus. Dass John Peel Lift To Experience damals innerhalb von nur drei Monaten zu ganzen fünf Sessions einlud, trug natürlich noch dazu bei. Genau 15 Jahre später erscheint nun eine aus den Originalbändern komplett neu gemixte Version samt einigem Bonus-Material aus besagten Peel-Sessions. Das von Mastermind Josh T. Pearson als »Teenage-Sinfonie an Gott« beschriebene Konzept-Doppel-Album ist so bombastisch wie größenwahnsinnig. Lift To Experience bedienen sich bei Space- und Prog-Rock, Noise, Shoegaze und Drone – und sind somit ein Spiegelbild des damaligen Sounds zwischen Godspeed You! Black Emperor und My Bloody Valentine. Pearson, Sohn eines Predigers, erinnert zwar manchmal, wenn er tatsächlich singt, sogar an Jeff Buckley, doch zu oft verfällt er in Murmeln, Skandieren oder eben Predigen. Seine überambitionierten Texte voller Bibelzitate und apokalyptischen Szenarien sind deshalb wohl das größte Manko. Diese »Spoken-Word«-Passagen rauben den wahren Monstern von Songs schlichtweg oft die Kraft. Obwohl Pearsons Mitstreiter Andy »The Boy« Young und Josh »The Bear« Browning ihr Bestes tun, um den Laden zusammenzuhalten, franst das gut 90-minütige Werk doch an einigen Stellen gehörig aus. Angesichts der auch durch den Trump-Sieg symbolisierten Welle aus christlichem Fanatismus kann man abschließend höchstens noch fragen, ob der Zeitpunkt dieser Wiederveröffentlichung reiner Zufall sein kann.

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