Einmal mehr haben sich Liars scheinbar neu erfunden. Nach den letzten beiden fast schon rockistischen Werken ist »WIXIW« (sprich: »wish you«) nun ihr Dance-Album geworden. Weg mit den Gitarren und her mit Native Instruments hieß die Devise. Die ständig zu lesenden Vergleiche mit »Kid A« hinken dennoch gewaltig, nicht nur wegen dem komplett anderen Timbre des Gesangs von Angus Andrew. Auch die ganze Sound-Architektur hat weder das Akademisch-Verkopfte noch das Anbiedernde an den State-of-the-Art der Produktionstechnik von Radiohead. »WIXIW« klingt zeitlos im besten Sinne und knüpft mit seinen flirrenden Synthies, den atmosphärischen Loops und der bedrohlichen Grundstimmung eher an »They Were Wrong, So We Drowned« an. So düster und dissonant ist das sechste Liars-Album dann aber auch nicht; vielleicht ist es sogar ihr zugänglichstes. Die typischen Drones zusammen mit den geheimnisvollen bis verstörenden Texten werden nämlich mal mit einem Four-to-the-floor-Discobeat, mal mit Dub- oder Bratz-Basslines aufgehübscht. Liars haben es also mal wieder geschafft, sich und die Hörerschaft zu überraschen – und sich selbst dabei treu zu bleiben. Nebenher empfehlt sich das Trio aus New York für diverse Bestenlisten am Jahresende.
WIXIW