Ja, alles ist scheiße irgendwie. Darauf kann Zillenial Ludwig Langer aka LGooney nur eine »sad sad story« schreiben. Dafür wird der ursprüngliche Kölner richtig deep und trotzt mit oversharing. Der Rapper, der sich sonst Bühnen mit Casper oder Money Body geteilt hat, findet das Rapgenre sei »auserzählt«. Da hilft nur Theatralik und Liebeskummer. Dabei inszeniert sich der twenty-something dabei mit glitzernden Tränen und cloudrappt einen bis zum heartbreak. Aber irgendwie funktioniert es dann doch. Mega pathetisch aber leider auch ein bisschen geil. Aus »wtf« wird das »trashgirl« und wenn LGooney diesem »schreib mir nie wieder« ins Gesicht schreit, kann man sich sicher, dass daraus ein »feind« geworden ist. Eigentlich kann man allein schon in den neun Tracktiteln die fünf Phasen der Trauer aus dem Lehrbuch mitschreiben, Triggerwarnungen inklusive. Nach VBT-Zeiten und über zehn Veröffentlichungen, hat LGooney also mit »sad sad stoy« die Quarterlifecrisis eingeleitet und gleich ergiebig gemacht: eine Autotune Version der Rapper-Deepness, die Casper vor über einer Dekade fruchtbar gemacht hat und vielleicht das hochgepitchteste Herzschmerz-Album des Jahres.
Sad Sad Story