Jeder, der sich ansatzweise mit elektronischer Musik auseinandersetzt, die dem sogenannten Underground zugerechnet wird, kommt an Danny Wolfers nicht vorbei. Der Niederländer, der die liebenswürdige Schrulligkeit wie kaum ein anderer – bis auf DMX Krew vielleicht – zur Kunstform erhoben hat, agiert derart eigenwillig, dass man sich fragt, wie sein Tagesablauf wohl aussehen mag. In jedem Fall prägen diesen analoge Synthesizer, aus denen er als Legowelt ein überzeugendes Album nach dem anderen kitzelt – eine Art Aleksi Perälä mit größerer musikalischer Varianz und humoriger Herangehensweise. Auf »Pancakes With Mist«, das digital schon im vergangenen Juni erschien, gesellt sich zum ohnehin schon schillernden Legowelt-Cocktail noch Wolfers’ Stimme, die manisch, meist aber tief im Mix versunken hinter den Melodien irrlichtert. Anders verhält es sich auf dem Ohrwurm »Baking Cookies In Mendoza«, wo Wolfers nicht nur amüsante psychedelische Lyrics absondert, sondern den Sprechgesang stellenweise gegen leicht schiefes Summen eintauscht – groß. Weinerlicher klingt Wolfers im rasanten Titeltrack, wenn er seinen Überdruss an „Pancakes With Mist” artikuliert. Programmatisch wird’s im glorreich betitelten »Side By Side We Ride Against The Hords Of EDM«, das mit fies komprimierten Gabber-Kicks und psychotischer, schlussendlich aber wunderschöner Synth-Line auch den letzten Tomorrowland-DJ aus der virtuellen Kanzel pustet. »Pancakes With Mist« strotzt vor Überraschungen, Spielwitz und faszinierenden Ideen und ist deshalb ein Album, das man nur lieben kann. Der Rest muss sich eine Frage gefallen lassen: »When Will All The Morons Disapear« (sic)?
Pancakes With Mist