Wie hat die Evolution des Menschen die Natur verändert? Wie wird die Natur durch unseren technologischen Fortschritt deformiert? LCC aka LaCasiCasiotone reflektieren auf ihrem ersten (physischen) Werk für Editions Mego die Ambivalenz und den Kampf zwischen Mensch und Erde. Die geäußerte Annahme, dass das Verhältnis jemals symbiotisch war, ist an dieser Stelle zwar äußerst naiv. Musikalisch öffnet die Betrachtung jedoch ein weites Feld. Eine Musik voller Risse und Wendungen, Gegenläufe und Gerangel. Verwunderlich ist, dass LCC nicht wirklich etwas daraus machen. Ein paar warme Soundscapes, die von ein paar düsteren Halls und verhaltenen Fremdgeräuschen aufgeschreckt werden, die auch noch extrem nach Standardpathos klingen. Vom Klangspektrum her sind wir mindestens zehn Jahre zu spät und komplett im Preset-Zustand verharrend (was das eigentlich traurige ist). Kompositorisch erscheinen die acht Titel mehrfach gehört. Somit wiederholen sich LCC auch innerhalb ihres Albums »d/evolution« immer wieder. Variationen eines Themas nannte man das früher wohlwollend. Das alles gewinnt – als rein musikalisches Werk betrachtet – immer noch das Prädikat »nett«. Gerade im Kontext der angerissenen Diskussion ist »d/evolution« jedoch eine irrelevante Wortmeldung.
d/evolution