Review Dance

Lawrence

Yoyogi Park

Mule Musique • 2016

Eine Trilogie kommt zu ihrem Abschluss: »Yoyogi Park« ist das dritte Album von Lawrence für das japanische Label Mule Musiq und es nimmt nach den beiden stärker introspektiven Teilen »Until Then, Goodbye« und »A Day in the Life« wieder mehr an Fahrt auf. Wobei das im Fall von Lawrence nicht heißt, dass er ohne Vorwarnung die Tanzfläche stürmt. Vielmehr strafft Peter Kersten mit seinem Lawrence-Alias seine irgendwo aus einem Traumreich herübergeholten, irrlichternd flutenden Synthesizer-Flächen mit diszipliniert stapfenden Beats, die selbst aber auch immer dezent bleiben, statt heftig komprimiert zu knallen. Die Hi-Hats und Kickdrums scheinen lieber zum Nachdenken über ihre Funktion im Club als solche anregen zu wollen, als direkt den Körper mit befehlsartigen Impulsen zu versorgen. Diese Zurückgenommenheit ist Teil der für Lawrence typischen Stimmungen, die man in der Regel als melancholisch bezeichnet. Man könnte es genauso gut eine stillere Form der Expressivität nennen. In der Rhythmen, Melodien und Harmonien so etwas wie eine sinnvolle, zugleich verführerische Einheit bilden. Und von der dürfte sich der Körper ebenso bereitwillig ansprechen lassen wie der Geist.