Moment, erst das dritte Album von [Laurel Halo](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/1525/laurel-halo?) Andererseits ist die Musikerin aus Ann Arbor, inzwischen in Berlin ansässig, nicht gerade für Berechenbarkeit bekannt. Dass sie nach ihrem gefeierten Debütalbum »Quarantine« von 2012 gleich im nächsten Jahr »Chance of Rain« folgen ließ, mag vielleicht die Erwartung geweckt haben, schon eher mit einer weiteren größeren Platte von ihr rechnen zu dürfen. Jetzt hat es halt ein bisschen länger gedauert. Geblieben ist ihr Label Hyperdub auf dem sie nach wie vor eine Ausnahmestellung einnimmt. Nach dem psychedelischen Ambient-Pop von »Quarantine« und der angewandten Technoforschung auf »Chance of Rain« hat sich Laurel Halo auf »Dust« wieder stärker den freien Songformaten zugewandt. In denen lässt sie stilistisch noch lockerer als zuvor. Was auch an den beteiligten Gästen liegen mag: Neben der Kollegin Julia Holter haben der Schlagzeuger und Klangkundler Eli Keszler oder der Craig Clouse von Shit And Shine ausgeholfen. Vorübergehend, im Titel »Arschkriecher« etwa, schaut sogar mal ein Saxofon vorbei, um die Lage zu checken. Die von Hand gespielte Perkussion ist eine der trügerischen Konstanten, wird sie doch gern bis zur Unkenntlichkeit durch den Effektwolf gedreht. Wie überhaupt der Wandel in diesen Stücken am beständigsten scheint. Geblieben ist Laurel Halos leicht entrückt-gespenstischer, gern mehrstimmiger Gesang, mit dem sie den Laden mehr als zusammenhält. Eine unerwartete Rückkehr. Ganz Laurel Halo.
Dust