Eine langsame Schlagzeugfigur mit spannungsgeladenen Pausen, ein sirrender Orgelton, ein sparsamer Basslauf und eine verechote Gitarre erzeugen eine cinematische Atmosphäre irgendwo zwischen Ennio Morricone und Angelo Badalamenti, zwischen Sergio Leones Spaghetti-Western und David Lynchs »Twin Peaks«. Dann setzt zusammen mit einem treibenden Krautrock-Schlagzeug á la Klaus Dinger eine verwehte, tonal undefinierte Synthesizerfigur ein. Mit ähnlich unwirklichen, traumhaft und bewusstseinserweitert klingenden Melodien arbeiten auch die anderen Tracks dieses ersten Albums der Kanadier von Last Ex Simon Trottier und Olivier Fairfield (beide spielen sonst bei Timber Timbre) aus Quebec beweisen dabei nicht nur eine Schwäche für die Klangforschung des BBC Radiophonic Workshops, sondern auch für schöne Streichersätze, Tape-Manipulationen, Sound Collagen und geräuschhafte Musique Concrète. All das verpackt das kanadische Duo in einen anheimelnden, verweht und ursprünglich klingenden Sechziger-Instrumental Rock, der wunderbar warm, melodisch, melancholisch und stimmungsvoll klingt. Gleichzeitig hat diese Musik aber überhaupt nichts mit schlaffer Hippie-Dudelei zu tun, sondern ist tight und auf den Punkt eingespielt, durchgehend kompakt arrangiert und äußerst straff produziert.
Last Ex