Manchmal muss man die Bilder für sich sprechen lassen. So bezeichnet Lance Neptune seinen Sound als Weltraummusik. Auf seiner »Animal Eclipse EP« für Magic Wire Recordings verdeutlicht sich dieses Konzept sehr deutlich. Ästhetisch ist hier jedenfalls alles vorhanden, das auch Lones großartigen Spacetrip »Galaxy Gardens« ausgezeichnet hat. Dieser hatte den Produzenten aus Maryland 2014 während seiner US Tour kennengelernt und nun dessen erste physische Veröffentlichung auf seinem Label ermöglicht. Darauf treffen kosmische Synthesizer auf interstellare Melodien, untermalt von eingängigen House Rhythmen. Doch genau unter diesen Gefälligkeiten leiden gleichzeitig einige der Tracks. Während »Golden Inferno« einen stringenten Aufbau hinlegt, dümpeln »Janus« und »Pyxis« ein wenig ziellos vor sich hin, bis sie gegen Ende ausgefadet werden. Hier fehlt einfach die euphorische Experimentierfreude und ausgeflippte Verrücktheit, welche beispielsweise Lones »Crystal Caverns 1991« aus der Masse der elektronischen Musik herausstechen ließ. Potential ist hier definitiv vorhanden. Allerdings hätte es der »Animal Eclipse EP« sicherlich gut getan, wenn Lance Neptune seine abgespaceten Ideen nicht so konsequent in das Schema von House Tracks gepresst hätte. Seine Soundcloud Veröffentlichung »Synthesis« zeigt jedenfalls, dass er es mit weniger klaren Rhythmen auch besser kann.
Talaboman
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