Review

Lakker

Containing A Thousand

R&S • 2014

Reissue des Jahres 2023

Repetitivität und eine mangelnde Abwechslung sind wohl die Hauptkritikpunkte, welche an vielen Veröffentlichungen aus dem Bereich Techno bemängelt werden. Auf »Containing A Thousand« kontert das schottische Duo Lakker diesen Vorwurf mit einer spannenden Experimentierfreude zwischen Noise und Broken Beat. Darauf wenden sie sich wie beim Label R&S gewohnt weniger einem direkten Club-Kontext zu, sondern eröffnen die Platte mit einem synkopierten Rhythmus. Daraus schält sich eine von Snares durchbrochene Klangfläche hervor, über die sich im weiteren Verlauf eine düstere Noise-Front schiebt. Diese baut die Grundstruktur weiter aus um sie schließlich vollkommen zu vereinnahmen. Dadurch werden Vergleiche mit Untolds großartigem Track »Motion The Dance« in Erinnerung gerufen, denen “Containing A Thousand” über siebeneinhalb Minuten Laufzeit hinweg eigenständig standhalten kann. »Mausoleum« und »K’antu« zeigen sich hingegen von einer spröden und widerhallenden Seite. Ersterer präsentiert sich kratzig und schleppend wie eine schlecht geölte Maschine, während Zweiterer auf minimalistische Weise zielstrebig und geradlinig orientiert ist. Auf »Thermohaline« schließlich stampft und stolpert ein rauschiger Beat auf klaustrophobische Weise über euphorisch anmutende Synthie Elemente. Lakker zeigen bei ihrer Erforschung unterschiedlicher elektronischer Spielrichtungen einen Blick für kleine Details wie bis zur Unkenntlichkeit verzerrte Sprachsamples oder quietschende Scratch-Geräusche. Langweilige und repetetive Techno-Bretter hören sich in der Tat anders an.

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