Kaum zu glauben, dass »Holygram« tatsächlich das Debütalbum von La Boum Fatale ist – zu ausgeklügelt klingen die hier vertretenen Tracks aus Dubstep-, Techno-, Deep House- und Indie-Einflüssen, als das man diesen Umstand nicht in Frage stellen würde. Bereits 2010 gegründet, folgten die ersten Schritte in Hamburg, eine EP mit Hitchen (»AAA«), Besetzungswechsel, der Umzug zurück in die Hauptstadt und nun nach sechs Jahren Anlauf der Erstling im Langspielformat. Antonio de Spirt, musikalischer Kopf des Duos, schafft hier 10 Stücke, die experimentelle Spielwiese im Kleinen, zugleich auch homogene Einheit auf Albumlänge bilden. Statt sich wahllos verschiedener Genres zu bedienen und deren Gegensätzlichkeit zum gemeinsamen Nenner zu machen, findet La Boum Fatale stets den richtigen, dabei vielfältig bleibenden musikalischen Unterbau. So klingen atmosphärisch-düstere Stücke wie »Johnny Blitz«, das poppige »Walls« oder das stets zwischen mächtigem Dubstep-Beat und ausufernder Electronic pendelnde »Wittenberge« maßgeschneidert, aber niemals steril. Auch die Vielzahl an Liaisons mit unterschiedlichen Vocalisten bestätigen dies und spiegeln obendrein die bereits erwähnte Offenheit und Experimentierfreudigkeit wieder: Ob die Label-Affiliates Asbjorn oder Rue Royale, Tellavision-Sängerin Fee Kürten oder Petula, Musik und Gesang scheinen nacheinander gerufen zu haben. »Holygram« ist keineswegs ein nur für ein Debüt bemerkenswertes Werk. Die vielschichtigen Kompositionen die sich geprägt vom Wechselspiel schneller, mächtiger und atmosphärischer Parts und harmonierendem Gesang zeigen, stehen für die enorme die Qualität des Duos.
Holygram