Review

Kuedo

Severant

Planet µ • 2011

Reissue des Jahres 2023

Der düstere Sound von Vex’d dürfte noch vielen im Gedächtnis hängen. Nun stellt sich Jamie Teasdale, die eine Hälfte von Vex’d, als Kuedo vor. Nachdem er bereits zwei EPs auf Planet µ veröffentlichte, erscheint nun sein Longplayer Severant. Kuedo distanzierte sich bereits auf seinen EPs stark von dem dreckigen Dubstepsound, für den Vex’d so bekannt ist. Wie es schon bei seiner EP Videowave angekündigt wurde, sollte sich sein Sound auf dem Album jedoch auch komplett von dem seiner EPs unterscheiden. Statt düsterer Wobblebässe oder holpriger Wonky-Beats erwarten den Hörer satte, scheinbar analoge Synthesizerklänge, wie man sie von den EPs eines gewissen Kavinskys kennt. Unter diese effektgetränkten Akkorde legt Kuedo eine Mischung aus 808-Klängen und synkopierten Snares, wie man sie auch im Juke vorfindet. Bei manchen Stücken klingt es so als hätte Kuedo in seine große Effektkiste gegriffen und alles einfließen lassen, was er dort gefunden hat. So wirken die einzelnen Klänge und Melodien verschwommen, als führe man in einem Lamborghini bei Nacht an ihnen vorbei, ohne sie wirklich wahrnehmen zu können. Dies scheint die wahre Bestimmung des Albums zu sein: Es ist der Soundtrack, um nachts in einem Sportwagen über verlassene Autobahnen zu cruisen. Also heißt es Licht an und Augen auf, denn von diesem Kuedo kann man noch einiges erwarten.

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