Die Band aus Düsseldorf steht schon seit jeher eher für einen kultivierten – böse Zungen sagen »verkopften« – musikalischen Ansatz zwischen elektronischen Gerätschaften und analoger Aufnahmetechnik. Gewissermaßen eine Art deutsche Tortoise mit Kraftwerk-Stadt-Bonus, aber auch mit Aufmerksamkeitsdefizit. Zweiteres wohlgemerkt von Seiten der Hörerschaft (in diesem Fall der Nicht-Hörerschaft), die sich von hymnischen Kritiken (u.a. war der Vorgänger Mosaik 2014 Platte der Ausgabe in Spex) und dem enormen Einfluss der Band auf andere Künstler bisher nicht so recht beeindrucken ließ. Dabei klingt Kreidlers Gemisch aus Post- und Krautrock weit weniger akademisch, wie es ihre detailverliebten, perfektionistischen Klangmonumente erwarten ließen. Mit ihrem mittlerweile neunten Album versuchte die Band, ein so unmittelbares Hörerlebnis wie auf ihren Konzerten zu erzeugen. Dies ist vor allem durch einen volleren Schlagzeug-Sound gelungen. Auch wenn Thomas Klein kein John Stanier ist, durchfließt einige der sechs neuen Kompositionen der treibende Rhythmus der besseren Battles-Stücke. Mit Tobias Levin aufgenommen und auf Band rein analog gemischt, spielen Kreidler ihre Stärken souverän aus.
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